Freitag, 24. Dezember 2010

Weihnachtsgruß


So Ihr Lieben, jetzt will ich doch nicht vergessen, an dieser Stelle einen Weihnachtsgruß zu schreiben. Wie bei vielen von Euch waren auch bei uns die letzten Wochen vor Weihnachten doch recht angefüllt und irgendwie "so schnell" vorbei! :)

Heute ist "Heiliger Abend" und zum Glück ist das Meiste erledigt. Nur noch so die letzten Aufgaben sind zu erledigen, wie z. B. die letzten Plätzchen zu backen, die Geschenke einzupacken, ein bisserl zu putzen und so. Ob die Zeit reicht bis heute Abend um 17.00 Uhr unser Weihnachtsgottesdienst stattfindet? Mal sehen...

Da macht sich wieder mein mangelndes Organisationstalent bemerkbar :( ! Jedes Jahr nehme ich mir vor, es diesmal geregelt, geordnet, frühzeitig und überhaupt rechtzeitig hinzukriegen. Und jedes Jahr ist es das gleiche, wir sind bis zuletzt beschäftigt mit all den Vorbereitungen. OK, dieses Jahr haben wir eine gute Ausrede, unsere "Baustelle" hat viel Zeit in Anspruch genommen. Von demher ... hat es vielleicht doch gar nicht so schlecht geklappt dieses Jahr. ;)

Ich möchte Euch an dieser Stelle jetzt einfach mal DANKE sagen, für Euer Lesen, für Eure Kommentare, für Euer Interesse an diesem Block. Das bedeutet mir sehr viel und freut mich total. Ich verspreche, dass ich auch im neuen Jahr wieder den einen oder anderen Beitrag posten werde. Im Kopf habe ich schon wieder einige Gedanken. Allerdings fehlte mir jetzt in den letzten Tagen einfach die Zeit. Da Euch vielleicht auch die Zeit zum Lesen gefehlt hat, gleicht es sich ja wieder aus!!! :))

Ich und mein Bester und meine Fünfe wünschen Euch jetzt ein gesegnetes Weihnachtsfest! Dass jeder von Euch den Frieden Gottes, den Er uns mit Seinem Sohn an Weihnachten geschenkt hat, erfährt, weil er auch jetzt noch 2000 Jahre danach genauso da ist und gilt wie damals! Dass Ihr Gottes Nähe in Jesus spürt und erlebt, dass Er es ist, der Euch auch in das Neue Jahr hinein und hindurch begleiten will!

Seid gesegnet von dem einzigen Gott, der uns so sehr liebt, dass er sich klein und menschlich gemacht hat, um unsere Liebe zu erringen!

Ich hab Euch lieb und Jesus auch, Eure Irmy!


PS: Einige von Euch sind ja auch bei Facebook und dort habe ich ein Video - gepostet von einer Freundin - gesehen, das ich echt klasse fand. Ich dachte, ich versuche jetzt einfach mal, das hier reinzustellen. Wenn es zu Jesu Geburt schon Internet und Facebook gegeben hätte, dann könnte man es sich bestimmt so in etwa vorstellen wie in dem Video, das ich unten mit anhänge.


Freitag, 10. Dezember 2010

Schnick schnack schnuck...



... mancher kennt das auch als "Schere, Stein, Papier"

Gestern habe ich eine Entdeckung gemacht ... etwas Neues ... etwas Bahnbrechendes ... etwas ... vielleicht sollte ich doch noch einen Erziehungsratgeber schreiben? Ich glaube, ich habe das Rezept zur Herstellung von Gold in Bezug auf Kindererziehung entdeckt! Das Bernsteinzimmer der Pädagogik! Die Relativitätstheorie für Eltern ... oder oder oder....

Meine Dritter und mein Vierter waren gestern nicht in der Schule. Ihre Mägen waren verstimmt, man könnte auch sagen, sie ließen sich vorgestern Nachmittag und nachts ihr Essen nochmal durch den Kopf gehen, was ich den Mitschülern und Lehrern nicht auch noch zumuten wollte.

Nach erfolgreicher "Totalentleerung" ging es Beiden aber relativ schnell wieder besser. Kranke, fitte Kinder und schlechtes Wetter ... diese Mischung ist brisant.

Aber na gut, das hatten wir schon immer wieder mal durchgestanden, so auch gestern. Obwohl es schon nochmal herausfordernder ist, wenn man sich in einer fernseh- und bildschirmfreien Phase wie wir gerade befindet.

Nachdem der Vormittag wirklich gut vorbeiging, alle verspeisten Nahrungsmittel blieben, wo sie sollten, machte ich mich daran, ihnen zu Mittag ein leichtes Süppchen zu kochen. Während ich so vor mich hinwerkelte, die gesunden Söhne verlangten ja auch nach etwas handfesterer Nahrung, machte ich einen fatalen Fehler!!!

Ich ließ ihnen die Wahl!

Mein Schrank gab zwei Sorten Suppennudeln her: die normalen schmalen und Buchstabennudeln. Ich rief die beiden also und fragte sie, welche Sorte sie denn lieber wollten. Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat. Ich muss wohl mit meinen Gedanken woanders gewesen sein, sonst wäre mir das Ergebnis eh schon von vornherein klar gewesen und ich hätte einfach für sie entschieden.

Naja, es kam, wie es kommen musste: Selbstverständlich wollte der eine normale Nudeln und der andere Buchstaben!


Und schon ging der Kampf los! "Ich will aber ... ich will aber .. ich will aber ..."

Puuuh, aber ich brauche mich ja gar nicht wundern, wenn wir als Eltern es geschafft haben uns vorgestern wegen eines Fünfkornbrötchens in die Haare zu kriegen, warum sollte man dann nicht über Nudeln streiten können? (Dieses Szenario werde ich vielleicht mal an anderer Stelle erläutern ... :)) )

Da stand ich also und fühlte mich einfach nudelmäßig überfordert. Ich hatte nicht mal mehr Lust mitzustreiten, sondern starrte sie einfach nur an.

Und dann, ja dann kam mir DER geniale Einfall!

Völlig ruhig machte ich meinen beiden den Vorschlag: "Also, wenn Ihr Euch nicht entscheiden könnt ... dann macht einfach Schnick schnack schnuck!"

Und dann geschah das eigentliche Wunder! Sie guckten mich nur verwundert an, stutzten kurz und stellten sich tatsächlich in Position, jeder eine Hand hinter dem Rücken.

Gut, es brauchte ein Weilchen und diverse Anpassungen des Regelwerks, aber insgesamt verlief der Wettkampf außerordentlich gesittet und fair. Und letztendlich gewann unser Dritter, indem er zuerst drei Punkte erspielt hatte. Woraufhin unser Vierter als fairer Verlierer nur bat, das nächste Mal dann aber bitte die normalen Suppennudeln zu bekommen. Wozu wiederum mein Dritter als Sieger großherzig bereit war!



Ganz ehrlich, ich stand völlig perplex daneben und dachte einen Moment lang, irgendjemand hätte auf geheimnisvolle Weise meine Kinder ausgetauscht oder sie wären vielleicht mal kurz gegen die Wand gerannt oder irgendetwas in der Art. Aber es waren tatsächlich meine, sie strahlten mich fröhlich an und meinten dann nur: "Mama, machst Du uns jetzt die Suppe? Wir haben echt Hunger!"

Es gab dann einen großen Topf Buchstabensuppe, wobei das so ja auch nicht richtig ist meiner Meinung nach. Tummeln sich zwischen all den schönen Buchstaben doch auch zahlreiche Zahlen und Eurozeichen. Aber wir wollen ja mal nicht kleinlich sein.

Jetzt überlege ich mir seit gestern fieberhaft, ob ich dieses System nicht noch viel mehr um- und einsetzen kann in meinen Alltag. Ob es nicht möglich ist, so jeden Streit in einen netten kleinen Wettkampf zu verwandeln?

Wann kommst Du heute Abend nach Hause? Machen wir Schnick schnack schnuck um 22.00 Uhr oder 22.15 Uhr z. B. auf die Frage meines Großen?

Wer möchte die Spülmaschine ausräumen, wer den Tisch decken, wer staubsaugen? Kommt, machen wir Schnick schnack schnuck drum?

Ich sehe es vor mir, unsere typische Körperhaltung wird ab sofort immer mit einem Arm hinter dem Rücken sein, damit man immer bereit ist.

Naja, ich befürchte, ich bin zu optimistisch und sehe das vielleicht ein bisschen zu einseitig. Ihr auch? Hab ich mir gedacht! Aber schön war der Gedanke doch, dass es DIE einfache Lösung für ein friedliches Miteinander in einem gemeinsamen Haushalt gäbe.

Ich habe meinen Söhnen schon große Schilder mit der Bibelstelle aus Psalm 133, 1 vor die Nase gehalten:

Siehe, wie fein und lieblich ist's, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!

Aber sie meinten dann immer nur, der Psalmschreiber hätte ihre Brüder nicht gekannt.

Naja, das stimmt schon, aber wenn man's genau nimmt, ist die Bibel ja Gottes Brief an uns. Aber wir müssen dann schon aufpassen, dass sie uns nicht Eph. 6, 4 vorhalten:

Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn.

Worauf wir natürlich mit Eph. 6, 1 - 3 kontern können:

Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. "Ehre Vater und Mutter", das ist das erste Gebot, das eine Verheißung hat: "auf dass Dir's wohl gehe und du lange lebest auf Erden".

Wenn das mal nicht eine schöne Bibelstelle ist! :)

Ach ja, Schnick schnack schnuck wäre schon schön gewesen, so als Erziehungsmodell. Aber mir ist bewußt, dass ich Eph. 6, den zweiten Teil des 4. Verses nicht außen vor lassen darf:

Sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn.


Das ist eine Aufgabe, die will und soll ich ernst nehmen. Und manchmal frage ich mich, ob wir heutzutage nicht einen Denkfehler begehen, indem wir meinen, unsere Kinder in jede Entscheidung mit einbeziehen zu müssen. Wenn wir als Eltern das Heft sozusagen aus der Hand geben in die eigentlich damit maßlos überforderten Hände unserer Kinder.

Ok, in Bezug auf Suppennudeln mag das noch vertretbar sein. Aber es fällt mir schon auf, dass meine Kinder sich oft Entscheidungsfreiheiten herausnehmen, da hätte ich z. B. von meinen Eltern "eins hinter die Löffel" gekriegt.

Die Kinder heutzutage wachsen heran in einem Umfeld, das ihnen permanent suggeriert: Dir steht Alles zu und Du brauchst nichts dafür tun. Du weißt am besten, was für Dich gut ist und Du musst zu Deinem Recht kommen.

Da als Eltern andere Maßstäbe zu setzen ist nicht immer einfach. Denn: "Alle meine Freunde dürfen immer Alles!" Manchmal frage ich mich dann wirklich, bin ich zu streng? Setze ich zu enge Grenzen? Dabei finde ich nicht, dass wir ihnen gar nichts erlauben. Ich finde uns, meinen Besten und mich, als Eltern eigentlich super, wenn ich so an meine eigene Kindheit und Jugend mit all ihren Einschränkungen denke.

Ich glaube, die Spanne heute klafft immer weiter auf. Die Spanne zwischen Kindern, die sich selbst überlassen bleiben, denen keine Grenzen gesetzt werden, die teilweise verwahrlosen, und den Kindern, die überbehütet, mit allem rundherum versorgt und immensen Ansprüchen an das Leben aufwachsen.

Wir staunten manchmal an Elternabenden, wenn Eltern darüber diskutieren, ob man in der Grundschule Noten geben dürfte, die schlechter als eine 3 wären. Damit würde man die Kinder doch demotivieren, das wären Traumata fürs Leben!!! /blur

Hallooooo? Mein Bester und ich hatten zuerst gar nicht verstanden, um was es eigentlich ging und als es uns dämmerte, konnten wir uns nur mit großen Augen ansehen und verwundert den Kopf schütteln.

Nein, nein, das Thema Schule will ich jetzt auf keinen Fall abhandeln. Dann müsstet Ihr Euch noch mehr Zeit zum Lesen nehmen, weil das abendfüllend werden würde bei vier Schulkindern.

Mir ging es jetzt eigentlich mehr um den Gedanken, wieviel Freiheit gebe ich meinen Kindern bzw. eigentlich wieviel "luftleeren Raum", wenn ich sie die Entscheidungen treffe lasse, die in meinem Aufgabenbereich als Mutter eigentlich fest verankert sind.

Ich glaube, wir Eltern sind uns oft nicht darüber im Klaren, dass Kinder ihre Grenzen BRAUCHEN! Wenn man ihnen keine Grenzen setzt, fühlen sie sich verloren in der Weite, weil sie völlig überfordert sind, als Kinder selbst Grenzen zu setzen. Wir überlassen unseren Kindern so oft Entscheidungen, zu denen sie gar nicht in der Lage sein können, einfach weil sie Kinder sind und ihnen der Überblick noch fehlen muss.

Natürlich ist es bequemer und einfacher, ihnen das Feld zu überlassen. Es kostet nicht soviel Kraft. Man kann man doch dann im Versagensfall auch guten Gewissens sagen: Selber schuld! Aber wollen wir das wirklich? Wollen wir nicht eigentlich unseren Kindern einen geschützen Rahmen bieten, in dem sie heranwachsen können, lernen können, sich entwickeln können? Natürlich nicht in dem Maße, dass wir ihnen alles abnehmen und sie gar nichts mehr tun lassen, das wäre von der anderen Seite vom Pferd gefallen.

Meine liebe große Schwester brachte mir mal das Beispiel von Begrenzungen, die wichtig sind im Leben, in Bezug auf die Gebote Gottes. Sie sagte, für sie wären diese Gebote, diese Grenzen, wie die Leitplanken an einer Straße, an deren Seite es steil heruntergeht. Sie wäre trotzdem noch frei, zu fahren und ihr Auto selbständig von A nach B zu lenken, aber sie müsste nicht ständig aufpassen, um seitlich nicht auszubrechen und in die Tiefe zu stürzen.

Das finde ich ein sehr eindrückliches Bild. Und ich glaube, man kann es ebenso auf die Grenzen anwenden, die wir unseren Kindern bieten müssen.

Wenn ich mich geborgen weiß in einem Rahmen, der mir Halt gibt, kann ich mich auch frei darin entfalten! Und das gilt für meine Kinder ja um so mehr.

In einem meiner Lieblingspsalmen lese ich diese Stelle, dir mir wieder neu wichtig wird, Psalm 139, 5:

Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.

Das sind "Leitplanken", die machen mich froh und in denen will ich immer sein. Der ganze Psalm ist so ein Liebeslied Gottes an mich, aus dem eigentlich auch klar hervorgeht, dass Gott mich umgibt und in Seiner Hand hält, weil ich ihm wertvoll und wichtig bin!

Und aus genau dem Grund, weil auch ich meine Kinder liebe und sie mir wertvoll und wichtig sind, will ich ihnen Halt geben und ihnen den schützenden Rahmen bieten, den sie brauchen. Und sicher geht es mir als Mutter so wie meiner Mutter, die Erkenntnis, dass die Einschränkungen in meiner Kindheit und Jugend zu meinem Besten dienten, kam eigentlich erst jetzt. :)

Soviel mal, für heute Ihr Lieben. Seid gesegnet und fühlt Euch sicher gehalten in den einschränkenden, liebenden Händen des Vaters! Ich hab Euch lieb und Jesus auch!

Eure IRMy

Freitag, 26. November 2010

Advent, Advent ... die Welt, die rennt ...

...zumindest hier in Deutschland!



Am nächsten Sonntag ist schon wieder Erster Advent, da rennt auch etwas, die Zeit nämlich. Irgendwie kann ich es immer gar nicht glauben, wie schnell die sein kann,  die Zeit.

Jetzt ist also schon wieder Adventszeit und nicht mehr viel Jahr übrig. 2010 ... ach nee, auf einen Jahresrückblick habe ich jetzt keine Lust. Die gibst ja zu 1000ten im Dezember im Fernsehen und Zeitung und überhaupt, das brauchts hier an dieser Stelle nun so gar nicht.

Was mich immer am meisten stresst, ist der Stress, der um mich herum losgeht, wenn's auf Weihnachten zugeht. Warum ist das so? Weil Weihnachten im Laufe der Jahre immer mehr kommerzialisiert worden ist. Es geht dabei nicht mehr um das, was an Weihnachten eigentlich gefeiert wird. Fragt man die Leute auf der Straße, was Weihnachten denn für ein Fest sei, wird es wahrscheinlich nicht mehr lange dauern und die Antworten werden ähnlich "erfrischend" wie bei der Frage nach Pfingsten sein: "Pfingsten? War da nicht irgendwas mit 'nem Ochsen?"

Und mittlerweile fügt sich das Weihnachtsfest, an dem wir Christen uns bewußt wieder daran erinnern wollen, dass Jesus vor ca. 2000 Jahren als kleines Baby im Stall von Bethlehem zur Welt kam, in den Reigen der "Ereignisse", den der Groß- und Einzelhandel sich zu eigen gemacht hat, um möglichst gewinnträchtig Umsätze zu steigern, ohne "Durchhänger" und "verkaufsarme Jahreszeiten".

Ich kann mich auf jeden Fall nicht erinnern, dass in meiner Kindheit, wenn die Sommerferien damals im "Bayrischen" ca. Anfang/Mitte September zu Ende gingen, wirklich nur ein paar Tage drauf im Laden das Weihnachtsgebäck mit Lebkuchen, Spekulatius, Weihnachtsmännern und tatsächlich auch schon Adventskalendern auslag.

Es erschüttert mich jedesmal wieder ... wenn ich versuche mir noch ein bisschen Urlaubsflair zu erhalten, in dem ich möglichst lange auf Socken und Jacke verzichte, mein bißchen Bräune aus Spanien hege und pflege mit Hege- und Pflegelotionen, mich noch immer der Duft von Jil Sanders "Sun" umweht ...und ich mich plötzlich auf dem Boden der Tatsachen wiederfinde, der da ansagt, dass wir uns scheinbar schon wieder mit großen Schritten Weihnachten nähern.



Das ganze Weihnachtsbrimborium lässt sich auch nicht stören, wenn kurz vorm Reformationstag, das ist nämlich der eigentlich Grund, weshalb dieser Tag, der 31.10., zumindest in den Kalendern noch erwähnt wird, weitere Spezialartikel dazukommen.

Ab Mitte Oktober schiebe ich mich also dann zusätzlich an den Gespenstern, Skeletten und Kürbisköpfen im Laden vorbei und umschlittere weiterhin auch die Weihnachtsecke, obwohl es schon schwieriger wird, an den Lebkuchen vorbeizukomnen. Denn eigentlich mag ich die doch ganz gerne ... allein, allzufrüher Genuss lässt sie mir an Weihnachten nicht mehr wirklich schmecken.

Und so setzt sich das das Jahr durch dann ja fort ... gleich nach Weihnachten, oder vielleicht ja doch schon vorher (???), finden sich dann die ersten Fastnachtsartikel in den Läden. Verschiedene Haarspray- und Farbveränderungsartikel, billighergestellte Kinderkostüme etc.



Auch hier gibt es nur einen kurzen Unterbruch mit Sylvesterknallartikeln. Wobei sich die Papierschlangen und Konfettikanonen von Sylvester und Fastnacht nicht wirklich widersprechen. Wochenlang versuche ich also danach meinen Jüngsten beim Einkaufen von besagten Billigkostümen abzulenken. Und wenn ich diese Hürde geschafft habe, stellt sich mir die Nächste in Form von Osterhasen, die immer früher aus ihren Löchern schlüpfen müssen.



Empfinde das nur ich so? Diesen Schlag-auf-Schlag in den Läden? Geht es Euch nicht genauso? Nein?

Hmmm, dann komme ich vielleicht doch wieder auf Advent zurück. Der Advent, der in unseren deutschen Landen mittlerweile nicht mehr die "Wartezeit" aufs Geburtstagsfest von Jesus sein soll, sondern eher eine Zeit des Kommerzes, denn man muss und sollte und könnte ja diesem und jenen und den anderen nicht zu vergessen auch noch eine Kleinigkeit an Weihnachten zukommen lassen.

Wie schön, dass es uns der Einzelhandel da so leicht macht!!! Gibt es doch schon Wochen vorher sogenannte Bundles, wie z. B. eine riesige Schachtel mit aufgedruckter Schleife, in der sich ein simples Deodorant und Fläschchen Duschlotion verbirgt, welches ich einzeln gekauft, billiger kriegen könnte. Aber die Schleife ist doch so schön rot und so hervorgestanzt! Da brauch ich's nicht mal einpacken!



Na gut, ich kann ja verstehen, dass man auf solche Angebote zurückgreift, wenn einem an Heiligabend kurz vor 18.00 Uhr einfällt, dass man den Schwiegervater noch vergessen hat zu "bedenken". Da dann außer dem Lebensmittelladen nichts mehr offen hat, greif ich halt zum "Asbach-Uralt-Toilettenwasser" im Bundle mit einem Stück grünlich eingefärbter Seife. Aber immerhin ist es schon schön eingepackt und, da die Adventszeit eigentlich schon vorüber, im herurntergesetzten Sonderpreis sehr erschwinglich!

Aber, so frage ich mich gerade, auf was will ich eigentlich hinaus in diesem Post???

Ich glaube, ich will darauf hinaus, dass ich mich immer noch bzw. seit ein paar Jahren wieder, auf die Adventszeit freue!



Wie kommts? Ich versuche, den ganzen Kommerzkram und Vorbereitungsstress auszublenden. Ich gebe zu, manchmal gelingt mir das Ausblenden so gut, dass ich tatsächlich das eine oder andere Geschenk vergesse zu besorgen. Aber zum Glück hat unser Laden vor der  Haustür Heiligabend bis 18.00 Uhr geöffnet... *gggg*

Nee, so schlimm ist es dann doch nicht, dass ich darauf zurückgreife. Eine gute Alternative sind liebevoll von Hand gestaltete Gutscheine! :D

Also versuche ich, mich diesem ganzen Stress zu entziehen und erinnere mich daran, was Advent für mich als Kind bedeutet hat. Ich habe es geliebt! Den Adventskranz, die Lichter, das geschmückte Städtchen aus dem ich stamme, die geschmückte Kirche! Manchmal durften wir meinem Vater dabei helfen, der als Mesner für den Schmuck der Kirchen in unserem Städtchen zuständig war. Vielleicht ist meine Erinnerung verklärt, aber ich habe rückblickend noch immer das Gefühl, dass das Tempo in der Adventszeit irgendwie langsamer wurde.

Oder gab es damals auch 125.000 Weihnachtsfeiern, an denen man gefordert war sich nicht nur duch die bloße Gegenwart, sondern auch durch Kuchen- und Plätzchenspenden, zu beteiligen?

Und dann habe ich für die Kindheitserinnerungen meiner eigenen Kinder angefangen, die Kindheitsrituale der Adventszeit wieder einzuführen. Ich habe fünf Geschwister und meine Eltern hatten es damals eingeführt, dass nicht jeder einen eigenen Adventskalender bekam, sondern es gab die "Säckchen". An einem Seil hängen 24 Säckchen aus Filzstoff, mit einem weihnachtlichen Bildchen drauf, und Schnürchen zum Zubinden dran. Diese Säckchen füllte meine Mutter mit Süßigkeiten.

Und ab dem 01.12. gab es dann am Abend immer "Säckchensingen", das hieß, die Familie versammelte sich im Wohnzimmer, die Kerzen des Adventskranzes wurden angezündet und wir sangen gemeinsam Adventslieder. Erst danach durfte immer reihum einer am Abend ein Säckchen aussuchen und die darin befindlichen Süßigkeiten wurden gerecht aufgeteilt.

Diesen Brauch habe ich geliebt und tue es eigentlich bis heute!!!

Seit einigen Jahren machen wir es genauso. Meine Mutter half mir, indem sie uns unseren eigenen "Säckchenadventskalender" schneiderte. Und seither gibt es auch bei uns das "Säckchensingen" am Abend in der Adventszeit. Wir zünden die Kerzen an, singen ein paar Lieder. Wobei es enorm wichtig ist, auch hier gerecht vorzugehen! Keiner will bei der Auswahl der Lieder übergangen werden! Nach dem Singen lese ich eine spezielle Adventsgeschichte vor, bei der die Kinder immer irgendetwas ausschneiden und auf ein Poster kleben können, was sie auch immer gerecht reihum gehandhabt wünschen, und danach gibt es einen, der das Säckchen aussuchen darf. Dabei wird auch hier konsequent auf die Einhaltung einer fairen Reihenfolge geachtet!

Und ich habe den Eindruck, unsere Kinder lieben es auch!

Letztes Jahr haben wir dann noch eingeführt, das zu beklebende Poster über die Türen des Fernsehschrankes zu kleben. Was bedeutet, in der Adventszeit gibt es kein Fernsehen und keine Playstation. Zusätzlich erstreckt sich das "Zukleben" auch auf Gameboys, Computer etc. Wir waren extrem gespannt, wie die Kinder diese bildschirmfreie Zeit annehmen würden und sie haben uns überrascht und erstaunt.

Ich gebe zu, die ersten Tage waren herausfordernd. Erst da wurde uns bewußt, wieviel Raum diese ganzen Konsolen etc. einnehmen, obwohl wir eine  Zeitregel von einer halben Stunde haben. Uns war vorher nicht ganz klar, dass es jenachdem wenn von fünf Jungs, jeder eine halbe Stunde z. B. an der Playstation etwas spielt, der Nachmittag ziemlich einseitig verläufen kann, da immer die jeweils anderen dabei zusehen. Ist nicht immer so ganz einfach, da einen guten Weg als Eltern zu finden.

Auf jeden Fall haben wir dann letztes Jahr die Erfahrung gemacht, dass es uns enorm gut getan hat, diese Wochen vor Weihnachten. Ich habe Bücher besorgt, für die verschiedenen Altersklassen, so dass es wirklich immer schöne Abende waren. Für die Kleinen genauso wie für die Großen! Wir haben uns so sehr gefreut, wie die Kinder das angenommen haben und es hat uns als Familie wirklich wieder gezeigt, dass es - auch wenn es rund um einen rennt und stresst - diese halbe Stunde/Stunde am Abend einfach gut tut. Ein Runterfahren aus dem Gerenne, ein zur Ruhe kommen für eine kleine Weile, die uns Mut gemacht hat, das dieses Jahr zu wiederholen.

Die Adventsgeschichten sind besorgt, Bücher zum Vorlesen in Planung und den Adventskranz habe ich jetzt auch schon. Und ich freue mich darauf! Jedes Jahr an Weihnachten frage ich mich, warum wir das eigentlich nur in der Adventszeit schaffen? Warum kriegen wir das unter dem Jahr nicht hin? Ich hatte bisher noch keine Antwort darauf! Aber eine liebe Freundin meinte letzte Woche zu mir: Wenn Ihr das das ganze Jahr machen würdet, wäre es nichts Besonderes mehr! Und da hat sie recht! Vielleicht muss ich mir gar nicht den Vorwurf machen, dieses Runterfahren unterm Jahr nicht hinzukriegen, sondern darf diese besondere Zeit im Advent einfach als Adventsgeschenk genießen!

Und so freue ich mich auf den ersten Advent am Sonntag, wenn wir die erste Kerze am Adventskranz anzünden. In weiser Voraussicht habe ich diese Jahr zwei Sätze Adventskerzen besorgt, da wir sie jeden Abend während dem Vorlesen anhaben, reicht ein Satz Kerzen nicht aus, ohne dass der Adventskranz in Flammen aufgeht. Was durchaus passieren kann, wie ich von einer anderen lieben Freundin erfahren habe! ;)

In diesem Sinne wünsche ich Euch, geneigten Lesern, dass Ihr ebenso wie wir Eure halbe Stunde/Stunde "Runterfahren" im Advent erlebt, in der Ihr spürt, wie Ihr neue Kraft erhaltet. In der Ihr Euch vielleicht wieder bewußt daran erinnert, worum es an Weihnachten geht!

Weshalb wir in der Adventszeit mit Sacharja 9, 9 jubeln dürfen:

Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.

In diesem Sinne wünsche ich Euch von Herzen eine wirklich ruhige und besinnliche Adventszeit!

Seid gesegnet in der Ruhe des Herrn, die nur in Ihm vollkommene Ruhe ist! Ich hab Euch lieb und Jesus auch!

Eure IRMy

Samstag, 6. November 2010

Entscheide Dich!

Ach ja ... jetzt habe ich schon wieder eine ganze Weile nichts geschrieben hier. Irgendwie scheint mir die "Muse" abhanden gekommen zu sein. ;)

Eigentlich liegts wohl eher daran, dass die letzten Tage/Wochen ziemlich anstrengend waren bzw. ich sie als anstrengend erlebt habe. Wir haben eine Baustelle, das heißt, mein Bester - der neben seinem vorwiegend Schreibtischjob leidentschaftlicher Handwerker ist - kann sich so richtig austoben. Gleichzeitig läuft ziemlich viel in unserer Gemeinde, wo der Beste mit seinen Fähigkeitenauch sehr gefragt ist.

Und momentan habe ich oft das Gefühl, auch wenn er mal zu Hause ist, ist er nur körperlich anwesend. Ich will ihm da auch gar keinen Vorwurf machen, ist halt jetzt eine "schaffige" Phase. Leider trifft sie zusammen mit einer Phase, die mir - als Sommerkind, Ihr wollt Euch vielleicht erinnern - ziemlich Mühe macht. Dieser trübe November ... der mir grundsätzlich schon immer sehr aufs Gemüt drückt. Ich brauche Sonne, Licht, Helligkeit, Wärme ... *tiefersehnsuchtsseufzer*

Und kennt Ihr das auch, dass dann plötzlich alles "zusammenkommt"? Die Schwierigkeiten oder Probleme kommen ja oft nicht schön dosiert, man hat den Eindruck, sie ziehen sich gegenseitig an. Plötzlich fängt es hier an zu knarzen, da zu ziehen und auf einmal kommt an anderer Stelle noch ein weiteres Problem dazu und irgendwie ist man auf einmal mitten in einem Wust von Problemen und weiß gar nicht genau, wie man da eigentlich hingekommen ist und vor allem sieht man irgendwie kein "Entkommen".

Finde ich nicht fair! Ganz ehrlich! :(

Aber ich glaube, ich bin nicht die einzige, der es so geht, oder?

In so einer Phase, ich hatte diese Phasen schon hin und wieder mal in meinem Leben, in der ich auch "kein Land" gesehen habe, habe ich einen Text für ein Lied geschrieben, der nicht aus mir selbst kam. Ich empfand ihn da als Geschenk und möchte ihn mir jetzt auch selbst wieder in Erinnerung bringen. Ich muss mich nicht selbst rausholen aus der Tiefe, eigentlich brauche ich nur die Hände aufzuhalten und mich beschenken zu lassen.

Ich lass Euch den Text mal lesen:

Wir sind oft so lau und öde,
lassen unser Feuer glimmen.
Halten uns bedeckt, sind müde
von dem Kampf und Krampf und Ringen.

Wirken wie geschlag'ne Krieger,
die erschöpft von ihrem Streben.
Haben ganz und gar vergessen
uns're Rüstung anzulegen.

Ref.:
Steh jetzt auf! Erhebe Dich!
Kind des Königs, vergiss das nicht!
Gott wird Dich erfüllen, mit Seiner Kraft.
Heb' jetzt Deine Hände, Er kommt mit Macht.
Dann wirst Du erleben, wie Er Dich hält.
Er will Dir Alles geben, hat zum Kind Dich erwählt!

Komme neu in Seinen Frieden.
Lass Dich füllen und begreife,
dass nicht Du's bist, der muss siegen,
Gottes Macht steht Dir zur Seite.

Er will nur, dass wir anbeten,
Ihn von ganzem Herzen lieben.
Dann wird Er die Kraft uns geben,
mit Ihm auf Erden zu siegen.

Ref.

Dürfen Seine Rüstung tragen
voller Stolz Sein' Banner heben.
In Ihm neue Schritte wagen,
den Heil'gen Geist in Kraft erleben.

Spüren dann in neuer Freude
wie Er's ist, der uns befähigt,
wir den guten Lauf beenden,
weil Er uns in Liebe trägt!


So oft bin ich versucht, alle meine Probleme und manchmal auch die der anderen gleich mit selbst zu lösen. Ich ackere und grüble und scheitere und verzweifle. Da sehe ich manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und verrenne mich in Aktionismus, der mich aber eigentlich nicht voranbringt, sondern eher zurückwirft.

Eine liebe Freundin hat mir vor Jahre mal erzählt, wie sie erkannt hat, dass es auch mit auf sie ankommt. Nicht in dem Sinn, dass man sich doch selbst "befreit" aus seinen Problemen, sondern dass jeder persönlich aufgefordert ist, eine Entscheidung zu treffen.

Sie meinte damals zu mir: "Mein Tag verläuft so, wie ich mich entscheide. Ich kann mich morgens entscheiden, dass es ein guter Tag wird, weil ich mit Jesus durch den Tag gehen kann und Ihn habe, dann wird es ein guter Tag, mit ALLEM, was er bringen mag. Oder ich entscheide mich, mich meinen Problemen und Aufaben zu ergeben und frustriert nur auf den nächsten Schlag zu warten. Dann wird auch das eintreten!"

Das hat mich damals ziemlich beeindruckt und tut es eigentlich auch noch heute. Und im Laufe der Jahre habe ich erlebt, dass es wahr ist, was sie mir erzählt hat. Ich habe immer die Wahl mich für oder gegen etwas zu entscheiden.

Und wir Christen haben soviele Zusagen in der Bibel, die uns eigentlich eine Entscheidung "für" leicht machen sollten.

Unter anderem heißt es in Jes. 42, 3

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.

Mit meinen Worten, Gott wird uns nicht mehr zumuten, als wir auch tragen können.

Oder auch in Phil. 2, 13

Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.

Ich muss es also nicht aus eigener Kraft schaffen, ich weiß, dass Gott in und durch mich wirkt.

Weiter heißt es aber auch in Phil. 2, 14 - 15

Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt.

Mit meinen Worten, da ist wieder eine Entscheidung gefordert. Ich darf oder sollte mich entscheiden, alles was an Aufgaben und Schwierigkeiten vor mir liegt, im Glauben, dass Gott mir nicht mehr zumutet, als ich tragen kann, Schritt für Schritt anzugehen und nicht schon vorher in Verzweiflung zu verfallen, sondern davon auszugehen, dass:

Mt. 19, 26 b

bei Gott alle Dinge möglich sind,

Mk. 9,  23

alle Dinge möglich sind dem, der da glaubt,

und letztendlich

Rö. 8, 28

denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.

Bei soviel Wahrheit, und für mich ist die Bibel, das Wort Gottes, absolute Wahrheit, sollte es mir doch eigentlich nicht mehr schwerfallen, mich zu entscheiden, an diesen Zusagen festzuhalten.

Dann brauche ich es auch nicht mehr zulassen, dass mir ein trüber November die Sonne des Lebens verschleiert, dass mir viel "Schaffigkeit" die Freude am Leben und an den Aufgaben nimmt, dass ich in der Mitte der Nacht nicht mehr erkenne, dass der neue Tag schon angefangen hat!

Letztendlich weiß ich ja auch, dass diese ganzen "Knüppel" nicht zufällig von ungefähr zwischen meinen Knien landen. Da ist ja immer noch die Gegenseite, die uns eben in Finsternis halten will, die uns zur Verzweiflung bringen will, die uns alle Lebensfreude aussaugen will.

Da entscheide ich mich dann doch lieber, es mit Jak. 4, 7 zu halten:

So seid nun Gott untertan. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.

Ich weiß aber auch, dass das ganze ein Lernprozess ist. Schritt für Schritt darf ich erleben, dass Gott mich da verändert, mir auch immer wieder liebe Geschwister zur Seite stellt, die für mich Erkenntnisse kriegen, die mir plötzlich die Augen aufgehen lassen, so dass ich den Kopf wieder erheben kann, um zu "widerstehen".

Ich bin dankbar, dass Gott so unendlich viel Geduld mit mir hat. Dass Er es ist, der in mir das Wollen und Vollbringen bewirkt. Das nimmt mir auch eine Last!

So darf ich ganz "entspannt" eine gute Entscheidung treffen!

Seid gesegnet mit Mut zu guten Entscheidungen! Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure IRMy

Dienstag, 19. Oktober 2010

Sprachenlernen leicht gemacht!



Jetzt denke ich schon wieder ein Weilchen an einem Thema herum, dem ich mich als Mutter von fünf Söhnen nicht entziehen kann.

Während meiner Jugend, die wie meine Söhne finden schon Eeeeeewigkeiten zurück liegen muss, war ich dazu angehalten in der Schule zuerst mal Deutsch und dann noch Englisch als Fremdsprache zu lernen.

Ich rede gerne viel, ich liebe es zu schreiben, ich finde es toll, in fremden Sprachen kommunizieren zu können ... aber all dies erfordert in der Regel ein gewisses Maß an grammatikalischem Verständnis. Und das fehlt mir schlicht und ergreifend.

Schon in der deutschen Grammatik war ich in der Schule rettungslos verloren: Subjekt, Objekt, Präsens, Perfekt, Plusquamperfekt ... es konnte und kann mir nicht spanischer vorkommen. Dummerweise braucht es, um eine Fremdsprache gewissenhaft zu lernen, wiederum ein Minimum an Verständnis für die eigene Grammatik!

So kämpfte ich mich also in den folgenden Jahren durch Deutsch, Englisch, Neugriechisch (was ich aus persönlichen Gründen unbedingt lernen wollte) und nicht zu guter Letzt durch Alemannisch. Wobei mir die letztgenannte Sprache sehr entgegenkommt, wurde ich da noch nie kleinlich zur Einhaltung grammikalischer Richtwerte angehalten.

Für Alle, denen sich jetzt die Frage stellt: Alemannisch? Ist das nicht Deutsch? Sind wir nicht alle Alemannen ... zumindest teilweise im Ausland? Dem sei erklärt: Alemannen sind die hiesigen "Einheimischen", also in unserer kleinen aber feinen Region am südwestlichen Rande Deutschlands. Und der hiesige Dialekt ist - richtig geraten - folglich Alemannisch. Eine Mischung aus Deutsch, Französisch und Schweizerdeutsch. Wobei die Feinheiten der Aussprache von Ort zu Ort differieren können.

Nachdem ich mich also durch meine Schuljahre quälte, Neugriechisch mehr schlecht als recht lernte und mich mit dem hiesigen Sprachgebrauch arrangiert hatte, dachte ich mit gutem Recht, meine Lehrjahre in Sachen Sprache lägen hinter mir.

Hahaaaaa ... falsch gedacht!

Hatte ich erwähnt, dass ich fünf Söhne habe? Drei von ihnen sind mittendrin bzw. auf direktem Wege in die Pubertät. Und auf einmal merke ich, mein Sprachvermögen wird erneut herausgefordert!!!

Im Sommer saß mein Großer faulenzenderweise im Garten im Baumhaus und ließ Füße und Seele baumeln, nachdem er am Tag bzw. Abend vorher seinen Geburtstag ausgiebig mit Freunden in ebendiesem Baumhaus gefeiert hatte.

Von der Terrassentür aus rief ich ihm zu: "Na? Ruhst Du Dich ein bisschen aus?" Mein Großer: "Was?" Ich: "Ich hab' gefragt, ob Du Dich ein bisschen ausruhst?" Mein Großer: "Waaas?" Ich nun etwas entnervt und ein bisschen lauter: "Ich hab' gefragt, was Du machst???" Mein Großer: "Ich chille!" Darauf wiederum ich: "Was???" Mein Großer: "Ich CHIIIILLLLE!" Ich mehr zu mir selbst: "Hääh???" Woraufhin mir mein Kleiner, damals Fünfjähriger, zur Hilfe eilt: "Na Mama, er hängt einfach ab!"

Ooookaaay! Da wurde mir klar, hier täte mal wieder ein Sprachstudium gut! Ich erinnerte mich, dass ich es total uncool fand, wenn meine Mutter mit meinem Sprachgebrauch wie "Cool", "voll g...", "echt ätzend" usw. nicht wirklich etwas anfangen konnte. Dass die Rollen jetzt so vertauscht werden, das fuchst mich dann doch. :)

Also öffnete ich fortan meine Lauscherchen, um mich der Sache etwas anzunähern. Aber unsere Jungs sind ja nicht von gestern, die wissen meistens ganz genau, wie und was sie zu Hause "äußern" können. Brauchen sie doch auch ihre eigene Sprache, um sich von uns Eltern zu distanzieren. Und wahrscheinlich ist wirklich nichts peinlicher als eine Mutter, die vor den Freunden der Söhne anfängt "Neudeutsch" zu schwadronieren. Vor allem, wenn sich ihr die Sprache noch nicht voll und ganz erschlossen hat.

Aber immerhin schlummert doch in mir der Wunsch, meine Söhne zumindest zu verstehen, so ich denn des sprechens selbst nicht in der Lage bin. Und hie und da erlaube ich mir eine kleine Ausdrucksweise, von der ich hoffe, dass sie der Situation angemessen ist.

Und da tun sich dann bisweilen doch große Abgründe auf, wie ich letztens feststellen musst. Wir saßen in netter Runde bei meiner lieben patchworkenden Freundin beim Geburtstagskaffee zusammen.

Plötzlich musste ich mir den Vorwurf von meiner Freundin machen lassen, ich würde sie "dissen"! Oh Schreck, wie ist mir das nur passiert??? Ich hatte dieses Wort schon gehört, es aber bis dato vage mit "jemanden gezielt hochnehmen bzw. ärgern" in Zusammenhang gebracht. Und nichts liegt mir doch ferner als DAS!

Also diskutierten wir ein Weilchen über die Bedeutung des Wortes: "dissen"! Ich fand, dass es einen negativen leicht böswilligen Touch hat, meine Freundin meinte damit auch ein spaßhaftes Hochnehmen.

Naja, immerhin wurden wir uns einig, dass es ein Verb ist. Also etwas, was man tut, man könnte auch "Tunwort" sagen. Fragmentarisch ist doch ein bisschen grammatikalisches Grundverständnis vorhanden!!! Ok, ich gebe zu, was ich weiß, eigne ich mir aus den Unterlagen meiner jeweiligen Grundschüler wieder an! *hohohohohohooooo*

Da ich es genau wissen wollte, wandte ich mich natürlich an meine hauseigenen Sachverständigen: "Jungs, was genau ist mit 'dissen' gemeint?" Die Antworten gaben im ungefähren die Meinungen meiner Freundin und mir wieder, umfassten also doch beides und letztendlich klärte mich mein Großer noch darüber auf, dass man dissen auch ungewollt könne. Das heißt, man will eigentlich gar nicht dissen, aber der andere würde es so verstehen und dann hätte man halt trotzdem gedisst. Na, das ist ja mal doll, mit anderen Worten kann man dissen einfach überall und immer, ob man das will oder nicht.

Immerhin klärte er mich nicht grammatikalisch darüber auf, dass "dissen" - flektierbar wie es ist - zu den konjungierbaren Wortarten gehört. Dann hätte ich nämlich im Deutschen Grammatik-Lexikon nachschlagen müssen, um zu erfahren, dass damit gemeint ist: ich disse, ich disste, ich habe gedisst oder in meiner Lieblingsform der vollendeten Zukunft: ich werde gedisst haben ...

Korrigiert mich, wenn ich grammatikalisch mal wieder daneben gegriffen habe, aber bitte, ohne mich zu dissen ... und denkt daran, es kommt darauf an, wie es bei mir ankommt!!! /hmm

Zukünftig werde ich für mich versuchen, "dissen" zu meiden, ich will's mir ja nich mit allen verscherzen!

Da werde ich mich doch lieber an eine noch ältere Regel halten:

Ps. 39, 2 "Ich habe mir vorgenommen: Ich will mich hüten, dass ich nicht sündige mit meiner Zunge."

Im Klartext würde das für mich bedeuten, erst denken und prüfen, dann reden bzw. schreiben!

Und in Zukunft muss ich mich meinen Sprachstudien doch noch etwas genauer hingeben, damit ich nicht weiterhin unwissenderweise "disse", dabei aber völlig "gechillt" bin und gar nicht merke, dass ich mich zum "Vollpfosten" mache.

Seid gesegnet und völlig gechillt in Seiner Gegenwart! Ich hab Euch lieb und Jesus auch!
Eure IRMy

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Herdentrieb



Es ist noch relativ früher Morgen und habe ich habe gerade ein bisschen Zeit. Das Frühstückschaos ist vorüber, die Jungs alle verteilt in Schule und Kindergarten und ich muss ein halbes Stündchen "totschlagen". Oooooooh! ;)

Eine Mutter aus dem Kindergarten, unser Jüngster ist mit ihrem Sohn befreundet, hatte mich angefragt, ob ich auch Lust hätte auf ein gemeinsames Frühstück. Sie hatte an ihrem Geburtstag ein paar "Kindergarten-Mütter" und Freundinnen eingeladen und es war ein wirklich netter Vormittag. Schon damals kam der Vorschlag, das doch möglichst bald mal zu wiederholen.

Heute ist es also soweit, wir haben schon vor einiger Zeit den Termin in den Kalender eingetragen und eigentlich, eigentlich dachte ich heute ganz früh noch, das mir das zuviel ist. Wie ich so darüber nachgedacht habe, wurde mir klar, dass ich mir ein ungutes Herdenverhalten angeeignet hatte.

Mein Bester und ich sind schon lange Jahre mit Jesus unterwegs. In unseren "jungen" Jahren waren wir auch stark engagiert, preschten motiviert nach vorne, wollten etwas bewirken, waren bereit uns und unsere Zeit voll und ganz in das Reich Gottes zu investieren. Dann kamen die Kinder! ;)

Wir wurden - ja man könnte fast sagen - sesshaft, ruhiger, was das Engagement nach Außen betraf, familienkonzentrierter. Die Frage nach Beruf und Auskommen wurde lebensnotwendiger. Nach wie vor halte ich das auch für richtig, die Familie ist auch Missionsfeld und braucht unsere Aufmerksamkeit und Kraft. Und die haben wir auch in sie investiert. Seit nunmehr 16 1/2 Jahren versuchen wir unseren Erziehungsauftrag und das Engagement in der Gemeinde zu verbinden und unter einen Hut zu bringen.

Seit ein/zwei Jahren hat es angefangen, immer leichter zu werden, den Blick auch mal wieder über den Tellerrand zu heben. Vor allem für mich als Vollzeit-Mommy, die sich dieser Aufgabe hingebungsvoll gewidmet hatte von Anfang an. "Mutter sein" war und ist für mich "Berufung". Ich liebe es und will eigentlich gar nichts anderes sein.

Aber wie gesagt, seit ein/zwei Jahren läuft es einfacher, auch der Jüngste fängt an, sich mehr von mir zu lösen. Dabei war er eigentlich von Anfang an ein "Mama-Kind", so eins hatte ich bis dahin noch nicht. Die vier Großen haben schon immer sehr früh ihre Unabhängigkeit gesucht. "Schmuser" waren keine darunter, bis auf den Kleinsten jetzt. Ein richtiges Kuschelkind, der mir nach wie vor das Gefühl gibt, unabkömmlich zu sein. Aber auch er löst sich immer mehr, sucht seine Freiräume, die ja auch nötig sind, und fängt an, ein "großer Junge" zu werden.

Also bleibt mir mehr Zeit. Ganz gemächlich, aber kontinuierlich und immer mehr habe ich angefangen, diese Zeit zu füllen ... mit Aktivitäten innerhalb unserer Gemeinde. Aktivitäten, die mir große Freude machen, in die ich auch wirklich wieder gerne investiere und Zeit hineingebe. Ich habe z. B. angefangen in unserer Lobpreisgruppe mitzumachen, regelmäßig in den Hauskreis zu gehen, ins Frauengebet, ins Ladiesnight-Organistationsteam, mein Bester und ich haben einen Hauskreis für junge Erwachsene angefangen, sich mit Gemeindegeschwistern treffen, in die Seelsorge gehen ... und es brennt mir noch mehr auf dem Herzen wie z. B. ein Anbetungskreis oder Lobpreisabende etc.

Ich liebe alle diese Aktivitäten und sie geben mir mehr zurück, als ich eigentlich investiere. Es ist toll, zu spüren, wie Gott da mich und auch meinen Besten führt und leitet und uns immer wieder segnet und auch immer wieder die Kraft und Freude und Motivation dazu schenkt. Ich wollte nichts davon missen....

Und dann diese Gedanken heute Morgen.

Da fiel mir erschreckenderweise auf, dass es mir mittlerweile schwerer fällt, mich mit "Nicht-Gemeindemitgliedern" zu treffen. Schwerfällt ist falsch ausgedrückt, eigentlich fällt es mir nicht schwer, aber ich habe vor lauter Aktivität kaum noch Zeit und diese wenige Zeit fällt mir leichter, sie in Gesellschaft von eben meinen Gemeindegeschwistern zu verbringen. Da, wo ich mich angenommen weiß, wo ich nicht herausgefordert bin Stellung zu beziehen, naja nicht in dem Maße auf jeden Fall, wo ich nicht so sehr gefordert wäre, vielleicht auch mal Zeugnis zu geben von meinem Leben als Christ und mich nicht bequem zurücklehnen kann, weil mich eh jeder kennt.

Ich mag diese Frau total gern, ich bewundere sie, sie ist in meinem Alter, gut aussehend, kultiviert, gebildet, erfolgreich und sie hat eine ganz tolle liebe und offene Art und Ausstrahlung. Aber ich habe gemerkt, dass ich mich trotzdem lieber in mein vertrautes, kuschliges, heimeliges Gemeindeschneckenhaus zurückziehen wollte.

Und direkt bei dem Gedanken wurde mir selbst bewußt, dass das mit Sicherheit nicht richtig sein KANN. So ist auch nicht unser Auftrag, den Jesus uns gegeben hat in Markus 16, 15:

"Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!"

Da heißt es nicht, sondert euch aus aus der Welt, rückt zusammen als Herde und schaut, dass niemand rein oder raus kommt. Ich stehe da wohl sehr in der Gefahr, es mir zu "heimlig" zu wünschen. Nach so vielen Jahren als Vollzeit-Mutter ist mir wohl tatsächlich der Blick für's "Außen" abhanden gekommen. Meine vier Wände waren lange Jahre meine feste Burg, in der ich das Sagen hatte (meistens zumindest :) ). Jetzt habe ich zwar angefangen, innerhalb der Gemeinde wieder aktiv zu werden, aber dass ich als Christ gefordert bin, auch außerhalb der Gemeinde präsent zu sein, das habe ich wohl ziemlich aus dem Auge verloren.

Ich habe mich dann tatsächlich geschämt, geschämt, dass ich so ein verunsichertes Schaf geworden bin, das sich nur in seiner Herde wohlfühlt. Natürlich ist es wichtig, dass ich meine Heimat in meiner Gemeinde, meine Basis, mein Headquater sozusagen habe, von dem aus ich "operiere". Aber nach wie vor sollte doch der Missionsbefehl von Jesus oberste Priorität haben in meinem Leben. Ich glaube, auch die Ausrede: "Ich bin halt kein Evangelist!" gilt hier nicht.

Verbiegen muss ich mich nicht, ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jetzt Straßenprediger werden sollte. Aber in  meinem Umfeld die Kontakte pflegen, die sich immer wieder ergeben, authentisch sein als Christ und, wenn es richtig und dran ist, von dem zu erzählen, was mich hält und trägt, das dürfte mir eigentlich nicht so schwer fallen und das will ich wieder neu lernen und tun.

Ach ja, mittlerweile ist es Abend geworden. Der Morgen heute war sehr, sehr schön und wir hatten angeregte, offene und ehrliche Gespräche. Der nächste Termin zum Frühstücken steht schon!

Soviel mal für heute, seid gesegnet Ihr Schafe Seiner Weide! Ich hab Euch lieb und Jesus auch!

Eure IRMy

Dienstag, 28. September 2010

Freiheit ... oder lieber doch nicht?

So, jetzt stehe ich vor der Frage, wie ich diesen Post schreibe. Ich habe lange hin- und herüberlegt ... letztendlich habe ich heute die Entscheidung getroffen, dass ich es machen will, wie ich die Posts eigentlich immer schreibe. Ich setze mich an die Tastatur ohne Plan und Vorstellung, sage zu Gott: "It's your turn!" und schreibe einfach los, immer gespannt, was Er so aus meinen Gedanken macht. Und immer war ich selbst am meisten erstaunt, wie sich die Gedanken auf einmal formten und zu Texten wurden, die manchmal vielleicht sogar Sinn ergaben. :-)

Warum es mir dieses Mal schwerer fiel? Weil wir Sonntag vor einer Woche ein Erlebnis hatten, das uns sehr berührt und erschüttert hat und ich nicht wirklich weiß, in welchem Rahmen hier in diesem Blog dafür Raum sein kann...

In unserer nächstgelegenen Kreisstadt kam es zu einem Amoklauf in einem Krankenhaus, bei dem vier Menschen ums Leben kamen und fast 20 Personen verletzt wurden. Und wir als Familie haben in diesem Zusammenhang Gott erlebt und Seine Bewahrung erfahren.

Unser Zweiter hatte mit dem Fahrrad einen Sturz und mußte ins Krankenhaus für ein paar Tage. Und während des Amoklaufes waren er und ich im Krankenhaus. Sowohl bei dem Sturz, als auch während des Amoklaufes hat Gott ganz konkret eingegriffen und uns bewahrt, so dass unser Zweiter fast ohne Beschwerden und Folgen das Krankenhaus wieder verlassen konnte und wir auch während des Amoklaufes erlebt haben, wie Er uns geführt hat, so dass wir zu keinem Zeitpunkt in Gefahr waren.

Eins der Wunder war für mich auch, in welcher Ruhe und Frieden unser Zweiter und ich waren. Wir haben die Gesamtsituation zwar erst hinterher wirklich begriffen, aber uns war bewußt, dass eine Frau mit einer Waffe im Krankenhaus herumlief, dass im Nachbarhaus die Explosion stattgefunden hatte und rund um das Krankenhaus abgeriegelter Sperrbezirk geworden war. Und trotzdem waren wir beide völlig entspannt und hatten in keinster Weise Angst. Das war und ist erstaunlich für mich, aber ich weiß auch, dass diese Ruhe und dieser Frieden nicht aus mir heraus kamen. Wer mich kennt weiß, wie hysterisch ich durchaus werden kann, wenn ich meine Kinder bedroht oder krank oder sonst was weiß...

Alles in allem hatte das ganze Erlebnis irgendwie etwas unwirkliches für uns. In den Zeitungen wurde die ersten Tage fast von nichts anderem berichtet und ich las die Artikel und konnte sie irgendwie nicht in einen Zusammenhang bringen mit uns. Ich bin überzeugt davon, dass Gott da auch unsere Herzen und Gefühle bewahrt hat.

Nach und nach hörten wir immer mehr, welche Personen verletzt worden sind und welch wundersame Bewahrung auch da die einzelnen erleben durften. Ich will Gott wirklich danken und die Ehre geben. Er hat sich an uns auf jeden Fall verherrlicht an diesem tragischen Sonntag und wir wollen das nicht verschweigen oder "kleinreden". Wir haben Bewahrung erlebt, wir haben gespürt, wie er uns gedrängt bzw. zurückgehalten hat, um uns aus der Gefahrensituation herauszuhalten. Und das ist - auch wenn es uns rückblickend immer noch unwirklich erscheint - erlebte Tatsache.

Auf Fragen wie: "Und was ist mit den getöteten Personen? Warum hat Gott das Kind der Amokläuferin nicht bewahrt?" kann ich auch nicht antworten. Ich weiß es wirklich nicht, ich weiß nur, Gott ist souverän und er handelt. Wie und wann, darüber kann ich mir kein Urteil erlauben. Aber dass ich keine Antwort darauf habe, darf mich doch nicht davon abhalten Zeugnis von dem zu geben, was und wie ich persönlich Gott als Bewahrer erlebt und erfahren habe.

Die Frage: "Warum greift Gott nicht ein?" ist ja eine ganz grundsätzliche Frage, die uns Christen sehr häufig gestellt wird. Vorwurfsvolle Aussagen wie z. B.: "Wenn es all das Leid nicht gäbe, könnte ich vielleicht auch an Gott glauben. Aber wie soll es Gott geben, wenn es soviel Schlimmes auf der Welt gibt? An einen Gott, der SO ETWAS zulässt, WILL ich nicht glauben!" etc. etc.

Schon so mancher hat versucht, darauf eine Antwort zu geben. Ich bin da sicherlich nicht die theologisch bewandertste Person, die sich in einer Antwort versuchen sollte. Mir hilft in dieser Fragestellung nur immer ein Gedanke, den ich gerne weitergeben will.

Gott ist ein Gott, der uns liebt und der unsere Liebe will! Er wünscht sich nichts sehnlicher, als erwiderte Liebe von uns. Damit wir überhaupt in der Lage sein können, selbst eine Entscheidung für Gott treffen zu können, müssen wir uns in der entsprechenden Position dazu befinden, das heißt, wir müssen Entscheidungsfreiheit haben. Und für mich ist Freiheit das Stichwort.

Gott gibt uns absolute Freiheit, denn nur in Freiheit können wir frei entscheiden, ob wir ihn lieben wollen oder nicht. Das ist für Gott ganz schön riskant würde ich mal sagen. In dieser Freiheit ist es uns natürlich auch möglich, uns gegen Gott zu entscheiden. Und jeder einzelne von uns nimmt es sich ja auch heraus, diese Entscheidung selbst zu treffen und auch selbst treffen zu wollen.

Das heißt auch, Menschen entscheiden sich gegen Gott, gegen seine Liebe, gegen seine Gebote, gegen sein Eingreifen! Wir wollen Freiheit haben und uns von niemanden bestimmen und Vorschriften machen lassen. Das war ja schon beim Sündenfall das Lockmittel: "Sollte Gott gesagt haben, dass...?"

Wenn wir nun in Anspruch nehmen wollen, eigenregiert, selbständig in Entscheidungsfreiheit zu leben, warum sind wir dann nicht in der Lage zu akzeptieren, dass diese selbstgewählte Freiheit auch eine Kehrseite hat? Wir haben ebenso die Freiheit, uns für das Ungute, das Perverse, das Hässliche zu entscheiden und diese Freiheit hat jeder einzelne Mensch um uns herum. Leider! Da würde ich mir auch oft wünschen, dem wäre nicht so.

Wenn Gott jetzt in jede "schlimme Situation", die durch Menschen hervorgerufen wurde, eingreifen würde, würde er damit nicht die Freiheit derjenigen massiv einschränken, die sich für das "Schlimme" entschieden haben? Natürlich schreit es auch in mir auf: "Egal! Hauptsache Er verhindert es!" Aber dann wäre er nicht mehr Gott, der uns die Freiheit gegeben hat, weil er unsere Liebe will und nicht unseren Befehlsgehorsam. Also kann es nur die Entscheidung, entweder Freiheit, und die dann für Alle, oder Marionetten geben. Oder?

Ich weiß, ich begebe mich hier auf dünnes Eis und es redet sich "leicht", wenn man nicht unmittelbar von "Schlimmen" betroffen ist. Ich will da auch in keinster Weise leichtfertig mit Unverständnis, Verletzungen, Ratlosigkeit gegenüber Gott umgehen. Und sicher gibt es Situationen, die nicht in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Verhalten einzelner Personen zusammenhängen. Aber insgesamt leben wir nun mal in einer Welt, der Gott die Freiheit gegeben hat, und die sich - insgesamt gesehen - wohl eher gegen Gott entschieden hat. In dieser "gefallenen" Schöpfung passieren viele Dinge in ihrer Gesamtheit, unter denen auch wir Einzelpersonen, die wir uns für Gott entschieden haben, mit zu leiden haben.

Ich habe selbst auch schon vor Gott gestanden und Ihn nicht verstanden, als z. B. mein Vater vor ein paar Jahren so plötzlich verstorben ist oder als wir unser Baby vor ein paar Jahren mitten in der Schwangerschaft ohne erkennbaren Grund verloren haben. Jeder kennt diese Situationen, die uns an Grenzen führen, die wehtun, die man nicht verstehen kann. Aber ich will und kann nicht davon lassen, dass Gott es gut mit mir meint! Dass von Ihm nur Gutes kommt! Dass Leid NICHT Sein Wille für uns ist. Dass Er mit mir weint und mich trösten will!

Ja, ich habe die Freiheit, mich für oder gegen Gott zu entscheiden. Ich bin sicher, es gibt kein dazwischen. Und manchmal, ganz ehrlich, finde ich den Gedanken Marionette zu sein, gar nicht so abwegig. In den Momenten, in denen mir die Freiheit eher schadet oder mir wehtut. Aber dafür gibt es dann die vielen Momente, in denen ich erlebe, wie sehr mich erwiderte Liebe zu einem Gott der die Liebe selbst ist, erfüllt und erhebt und mein ganzes Sein in einer Art und Weise erfasst, die ich gar nicht erklären kann, dann weiß ich, dass ich es nicht anders haben will.

Gott gab uns die Freiheit aus Liebe, die Entscheidung müssen wir treffen!

Soviel mal für heute, Ihr Lieben, seid gesegnet in aller Freiheit! Ich hab Euch lieb und Jesus auch!

Eure IRMy

Donnerstag, 16. September 2010

♪ ♫ Hello again... ♫ ♪




Tja, da sind wir also wieder in heimischen Gefilden. Letzte Woche noch saßen wir gemütlich in der Sonne am Strand und irgendwie erscheint mir das schon viel weiter weg, vergangen eben.

Wir haben die Sonne, das Licht, die Wärme, das Meer und überhaupt Spanien mal wieder rundherum genossen. Und jetzt versuchen wir, wieder in unsere Alltag zu finden, der Alltag, der unsere Realität ist. Ein paar Wochen Spanien sind toll und wir sind dankbar, sie genießen zu dürfen. Aber sie sind das Sahnehäubchen sozusagen, unser Leben findet hier statt. Auch wenn man das bei der Abreise aus dem Urlaubsort immer nicht so richtig wahrhaben will.

In diesen Ferien stand die Erholung und Ruhe an erster Stelle. Zu einem besonderen Ferienprogramm konnten und wollten wir uns gar nicht aufraffen. Da meine Schwester mit ihren Kindern auch kam und überhaupt in den umliegenden Häusern auch einige Teenies angereist waren, sahen wir unsere drei Großen kaum. Sie waren ziemlich beschäftigt mit Grillen am Strand, Chillen am Strand, Übernachten am Strand, spanische Mädchen kennenlernen am Strand, Surfen am Strand (na gut, eigentlich auf dem Meer ;) ), Sandburgen bauen am Strand, sich gegenseitig im Sand einbuddeln am Strand, cool flanieren am Strand, Fußballspielen am Strand etc. etc. und so weiter und so fort! :)





War richtig entspannend für uns Eltern, keine permanenten Bespaßungsforderungen. Die beiden kleineren hatten ihre altersgemäßen Kontakte in unserer Reihenhausanlage mit dem dazugehörigen Pool. Wobei die Herrschaften mittlerweile auch schon ab und an einfach mal schnell an den Strand oder zur "Hausbesichtigung" bei anderen Kindern entschwunden sind. Was immer wieder für spannende Augenblicke gesorgt hat: "Ist der Kleine bei Dir?" ... "Äh, nööö, ich dachte er wäre mit Euch mit? Ist er denn nicht hier?" ... "Nein, bei uns ist er nicht. Oh Mann, wo könnte er jetzt schon wieder sein?"


Aber auch das hat uns nicht aus der Ruhe gebracht. Spanische Bauwerke sind nicht gerade die schalldichtesten, also hat meistens ein mittelstarker Schrei des Namens Erfolge gebracht. Aus irgendeinem der Häuser schallte es dann fröhlich zurück: "Hier bin ich, Mama!" ... "Alles klar bei Dir, bist Du brav?" ... "Ja, Mama!" ... "Dann ist gut!" :)




Im Urlaub schaffen wir es eigentlich immer gut, unseren Rhythmus herunterzufahren. Zu Minimalisten zu werden, was Programm, Tagesablauf, Kochpläne etc. angeht. Und wir fahren gut damit ... manchmal wünsche ich mir nur, ich könnte diese Gelassenheit der Unvollkommenheit mit in meinen Alltag hineinnehmen. Aber wie mit einer gespannten Feder schnellen die eigenen Ansprüche mit der Ankunft im heimischen Hafen wieder schlagartig nach oben.


Tat es im Urlaub der ACE-Saft aus dem Karton, drängt mich mein Eifer hier wieder frisches Obst durch den Entsafter zu jagen. Setzten wir den Kindern gourmetmäßig so überhaupt keine Grenzen und überließen ihnen die Wahl des Brotes, des Aufstrichs etc. war das Frühstück viel entspannter und sie blieben trotz der nicht gerade vorbildlichen Ernährung gesund vom ersten bis zum letzten Tag. Setzen wir sonst adäquate Grenzen und versuchen diese auch konsequent einzufordern, lebte es sich entspannter im Urlaub wenn man als Zeitangabe einfach mal ein: "Ihr kommt dann halt mal demnächst, gell?" von sich gab. Und siehe da, keiner der Jungs schlug über die Stränge! Sie kamen immer zu Zeiten nach Hause, mit denen wir gut leben konnten.


Ich höre schon die Aufschreie von Euch gesundheitsbewußten und erzieherisch bewanderten Mitmüttern (und -Vätern): "Urlaub! Da ist alles anders! Wenn man das im Alltag auch so machen würde, würder der Laden sofort verkommen!!! Nein, nein, das ist ein absolutes No-Go!"


Aber irgendwie stelle ich mir innerlich doch die Frage, ob das wirklich so ein No-Go ist?


Stehen wir nicht viel zu oft in der Gefahr, uns und unseren Mitmenschen Regeln und Anforderungen aufzuerlegen und permanent Grenzen zu setzen und engen damit uns und sie ein? Dass Kinder Grenzen brauchen, das weiß ich auch! Aber wieviele Grenzen brauchen sie? Wenn der Rahmen klar und gesetzt ist, muss ich jede noch so kleinste Bewegung in Grenzen setzen und in Bahnen lenken? Ich glaube, wir Deutschen tendieren dazu, sehr strukturiert zu leben und unser ganzes Wesen schreit auf, wenn man uns unsere Richtlinien nimmt.


Ich habe mal in einem Vortrag von einem amerikanischen Ehepaar über Erziehung einen Satz gehört, der sich mir bis heute eingeprägt hat. Ganz klar haben die beiden vertreten, dass man Grenzen setzen muss und diese auch konsequent einhalten sollte. Aber ... die Frau legte uns Müttern ans Herz, uns zu überlegen, ob wir aus allem ein Schlachtfeld machen sollten. Ob wirklich jeder Kampf gekämpft werden muss? Man sich gut überlegen soll, wo und wieviele Kampfschauplätze man eröffnen will!


Muss ich einen Kampfschauplatz eröffnen, weil mein Zweiter im Herbst mit knielanger Hose und nicht dazu passendem T-Shirt in die Schule will? Bin ich es, die mit kalten Wadeln anfängt zu frieren oder er? Also lasse ich ihn doch lieber unbehelligt ziehen, sollte es ihm kalt werden, wird er am nächsten Tag etwas anderes anziehen.


Mir hat das eingeleuchtet. Und momentan frage ich mich, ob ich diese Haltung nicht auch - natürlich in moderatem Maße - auch auf andere Bereiche ausdehnen kann? Werden meine Kinder sofort krank, wenn ich nicht jeden Tag einen Salat mache und sie zwinge, ein Schälchen voll zu essen? Laufen sich Socken wirklich schneller ab oder haben sie dauernd kalte Füße, wenn ich mich weigere ständig Hausschuhe einzufordern? Was ist so dramatisch daran, wenn sie mit ungekämmten Haaren aus dem Haus gehen? Kontrolliert jemand meine Toilette, wenn sie nicht jeden zweiten Tag geputzt ist? Wer will mir einen Vorwurf machen, wenn ich mal einen Tag lang absolut unproduktiv überhaupt nichts mache, außer die Kinder mit Nahrung zu versorgen? Mir würde da schon noch der eine oder andere Punkt einfallen ...


Oh doch, ich wünsche mir ein gewisses Mass an südländischer Gelassenheit, Dinge entspannter zu nehmen, mich nicht selbst immer so unter Druck zu setzen, dem Tempo und den Anforderungen Aller gerecht werden zu müssen.


Dass im Alltag einfach mehr gemacht werden muss, um Alles am Laufen zu halten ist ja klar und dessen bin ich mir auch bewußt. Aber ich glaube schon, dass ich ganz oft in der Gefahr stehe, über meine Grenzen zu gehen, nur um immer Alles zu schaffen und Allem gerecht zu werden. Ganz oft bin ich es aber selbst, die diesen Druck ausübt. Und da ich unsere Gesellschaft mit ihrer Schnelllebigkeit und hohen Anforderungen und auch meine Mitmenschen nicht verändern kann, kann ich nur bei mir selbst anfangen.


Deswegen sitze ich jetzt auch entspannt hier am Computer und töckele so vor mich hin, obwohl das Geschirr vom Mittagessen noch auf der Spüle steht und sich nicht von alleine eingeräumt hat. Oooookay, ich merke, dass es mir nicht leicht fällt, innerlich winde ich mich, wenn ich die unerledigte Arbeit liegen sehe. Und ganz sicher muss ich mich auch nicht zu Dingen zwingen, die ich nicht aushalten kann. Aber ein grundsätzlicheres Herunterfahren der eigenen Ansprüche, das wünsche ich mir und das will ich immer mehr lernen.


So und jetzt räume ich mal schnell die Maschine ein... (die, wie ja bekannt ist, mein Bester heute Abend eh wieder umräumen wird!!!).


Seid gesegnet mit entspanntem Herzen und Gelassenheit. Ich hab' Euch lieb und Jesus auch!

Eure IRMy




Donnerstag, 12. August 2010

Olééé olé olé olééé

Yeeehaaa ... es ist soweit! Wir sind kurz davor, in den Urlaub zu fahren. Zu Deutschlands neuem Lieblingsfeind! Nachdem sie es gewagt haben, die 11 Freunde aus dem WM-Hoch zu kicken. Davon lassen wir uns aber nicht abhalten und freuen uns auf Spanien ... das bedeutet Sonne, Wärme, Licht, Meer, Sand, Chillen (ich bin lernfähig), Abhängen, Zeit haben und für mich das Wichtigste: Lesen, Lesen, Lesen! 



Ich nehme mir immer stapelweise Bücher mit, die ich dann auch meistens alle durcharbeite in den Urlaubswochen. Tempo rausnehmen, abschalten, runterfahren ... das heißt für mich eben in der ersten Urlaubswoche fast permanent zu lesen, in jeder freien Minute mich in ein Buch vertiefen und abtauchen. Da kann es dann schon passieren, dass ich den Absprung nicht schaffe und bis nachts 2.00 Uhr/3.00 Uhr lese, einfach weil's doch so spannend und vor allem mitten in der Nacht so herrlich ruhig und ungestört ist! ;) Und es macht mir so gar nichts aus, weil wir nämlich in unserem Urlaub alle nur laaaaaangsam machen wollen und sich niemand daran stört, wenn wir lange schlafen und erst gegen Mittag anfangen mit Frühstücken. ☼
Hach, ich kann es noch gar nicht richtig glauben, dass es jetzt tatsächlich fast soweit ist ... morgen gehts auf die Reise und schon die Fahrt ist für uns Urlaub. Wir sind da genauso entspannt und unsere Kinder Fahrterfahren. Da wir vor allem nachts fahren, schlafen sie eh die meiste Zeit. Mein Bester und ich teilen uns die Strecke und haben da schon unsere fixen Punkte, an denen wir anhalten, tanken, wechseln usw. usw. Ein Hoch auf die Routine ... in dem Fall. Wir haben vor ein paar Jahren schon gemerkt, dass es uns gut tut, zu wissen, was uns im Urlaub erwartet. Dann können wir auch abschalten und uns erholen. Zuviel Umtrieb und Neues macht uns vorher zu nervös und unruhig. Und solange wir mit unseren fünf Jungs im Alltag so einen schnellen Lebensrhytmus haben, genießen wir das Vertraute im Urlaub. Wir kennen den Ort, das Haus, die Gegebenheiten, wissen wo wir was besorgen können, teilweise die Urlaubsnachbarn usw. Das gibt uns Gelassenheit, einfach weil wir uns weitestgehend auf nichts Neues einstellen müssen. So sind wir halt, andere haben andere Vorlieben und das ist auch in Ordnung so.

Wir sind dankbar, dass wir diese Möglichkeit als Familie haben, diese realtiv günstige Möglichkeit alle zusammen mehrere Wochen in den Süden zu fahren. Das ist nicht selbstverständlich und um so mehr genießen wir es und sind dankbar dafür. Dankbar bin ich auch, dass mein Bester und ich von Anfang an auch den gleichen Geschmack und die gleichen Vorstellungen von Urlaub hatten, wir mussten uns da gar nicht groß aufeinander einstellen. Das erleichtert Vieles! Schon bei vielen Freunden haben wir mitbekommen, wie die Urlaubsgeschmäcker da weit auseinandergehen und es immer vieler Kompromisse bedarf. Da sind wir wirklich froh, dass es uns schon immer ein leichtes war, den gemeinsamen Urlaub zu planen.

Einzig das Strandverhalten führt manchmal zu Reibereien! ;-) Wenn wir dann als Familie an den Strand pilgern und unser ganzes Equipement aufgebaut haben, breitet sich mein Bester immer sein Handtuch schön zur Sonne gewandt aus, legt sich drauf und ab sofort ist keine Regung mehr von ihm zu erwarten. Allenfalls manchmal ein leichtes gleichmäßiges Schnaufen... Und das hält er stunden lang durch, nur unterbrochen von gelegentlichen Abkühlungstauchern im Wasser. 

Ich sitze dann so auf meinem Strandschemelchen ... lese ... beobachte, achte auf die Kinder und würde mich eigentlich auch ganz gerne mal ein bisschen unterhalten. Aber so wie für mich Lesen abtauchen bedeutet, ist es für meinen Besten eben das Schlafen. Und so lasse ich ihm seine Schlafzeiten, ich will ja auch in Ruhe lesen dürfen. Und einer muss halt die Augen immer wieder mal bei den Kindern haben...

Da freue ich mich jetzt um so mehr, dass dieses Jahr in den letzten Wochen meine kleine Schwester mit ihrer Familie auch Urlaub macht in unserem Urlaubsort. Wir haben schon festgestellt, dass unsere beiden Besten gleiche Vorlieben haben. Mein Bester hat sein Handtuch am Strand, ihr Bester liebt es auf der Luftmatratze im Wasser zu schlafen. Somit haben meine kleine Schwester und ich ausgiebig Zeit am Strand miteinander zu Reden und die gemeinsame Zeit zu genießen. Sie wohnen halt sonst doch eine ganze Ecke entfernt von uns.



Ich freue mich so sehr, dass wir als Familie so einen engen Zusammenhalt haben. Meine fünf Geschwister, meine Mutter und ich stehen uns alle sehr nahe. Wir wohnen zwar nicht in unmittelbarer Nähe zueinander, aber wir sehen uns regelmäßig und genießen dann immer die Zeit miteinander. Das ist etwas, was ich auch meinen Jungs weitergeben will: Familienzusammenhalt.

Das kann man aber nicht produzieren. Ich glaube, viel Segen liegt darauf, dass meine Eltern und auch meine Geschwister mit ihren Ehepartnern so wie mein Bester und ich auch mit Jesus unterwegs sind. In aller Verschiedenartigkeit eint uns das auf jeden Fall! Nur wenn wir wissen, dass uns vergeben ist, können wir auch anderen vergeben. Und auch unter Geschwistern ist es immer wieder nötig, sich gegenseitig zu vergeben. Wenn wir wissen, wir sind geliebt, können wir Liebe weitergeben. Nur wenn wir angenommen sind, können wir annehmen. Und nur Jesus schenkt uns diese Fähigkeit der Annahme, Liebe und vor allem Vergebung! Wir durften da viel profitieren von dem "Vor-Leben" unserer Eltern, wofür ich sehr dankbar bin. Und ich bete und hoffe, dass mein Bester und ich trotz aller pädagogischer Fehlverhalten wir unseren Kindern auch etwas vorleben können, von dem, was uns hält und trägt.

Soviel mal für heute ... die leeren Koffer wollen gefüllt werden!!!
Außerdem habe ich mir schon von mehreren Seiten sagen lassen, meine Blogs wären immer so lang, dass sie bei anderen für 20 reichen würden!!! :)

Damit ich jetzt nicht noch mehr Zeit von Euch beanspruche sage ich jetzte einfach: ¡Ya nos veremos! Ya es hora de España.

Seid gesegnet mit erholsamer Freude und Wiederherstellung! Ich hab Euch lieb und Jesus auch!

Eure IRMy







Dienstag, 3. August 2010

Ferienzeit!!!

Juhuuuu, endlich haben die Ferien angefangen! Wir haben es geschafft, das Schuljahr ist über- und zur großen Freude und teilweisen Überraschung Aller auch BE-standen und die Ferienzeit hat begonnen. Wir fahren immer erst die letzten Wochen weg, haben deswegen ein bisschen "Warmlaufphase", denn wer kann von Tempo 200 schon direkt auf Null runterstoppen, ohne dass die Reifen quietschen?

Wir lassen es also langsam runterfahren, das normale Alltagsprogramm ...

Letzten Mittwoch war letzter Schultag. Am Freitag fand der lange angesagte, zweimal verschobene Kindergeburtstag, sorry, die Poolparty, von unserem Dritten statt. Wir hatten sie schon mal wegen dem Wetter verschoben, auf Freitag, weil da laut Wetterprognosen das Wetter gut sein sollte (vielleicht hätten wir nicht auf Kachelmanns Wetter hören sollen, der hatte da vielleicht nicht so den richtigen Ausblick!), was es aber nicht war.

Regen, Regen, Regen am Vormittag, fast ununterbrochen, die Poolparty kam ins Wanken. Die Vorstellung einer Horde Jungs bei Regenwetter in der Wohnung machte mich ganz kirre! Als es so schüttete und gewitterte ließ ich einen Stoßseufzer los: "Oh Nein, wie sollen wir denn da die Poolparty stattfinden lassen?" Ich hatte gerade meinen Jüngsten bei mir und der Süße meinte nur, dann beten wir halt! Sprachs, faltete die Hände und legte los: "Lieber Gott, bitte mach, dass es aufhört zu regnen, damit wir Geburtstag feiern können. Amen!" Total gerührt schmetterte ich mein "Amen!" dazu und hoffnungsvoll blickten wir beide nach draußen. Der Regen legte so richtig los! Ein wahnsinns Platzregen kam runter und ich machte mir schon Gedanken, wie ich das meinem Kleinen erklären würde, dass Gott eben nicht alle Gebete so umgehend erhört. Es schüttete echt wie aus Kübeln, so heftig hatte es schon lange nicht mehr geregnet ... und dann, auf einmal: STOPP! Es hörte auf zu regnen und fast umgehend fing die Sonne an zu scheinen! BOAH! Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder! Die Party konnte also doch stattfinden, nicht gerade im Pool, aber doch immerhin draußen.

Da die drei Mittleren am Samstag zu einem Royal Ranger-Camp (Royal Ranger = Freik. Evangelische Pfadfinder) aufbrechen wollten, hatten sie noch den Auftrag erhalten, am Freitagmorgen ihre Sachen zu packen. Es gab extra Packlisten für das Camp. Einzig unser Vierter nahm diese Aufgabe sehr, sehr ernst, was bei ihm auch zu erwarten war. Er ist ein ganz spezieller, einer, der alles alleine schaffen will und meistens auch schafft, der Ehrgeiz hat, der wie so eine kleine Lokomotive immer nach vorne prescht ... mit drei Jahren hat er sich z. B. selbst das Fahrradfahren ohne Stützräder beigebracht oder auch das Schwimmen, wenn ich es ihm beibringen wollte, hat er sich verweigert, er musste es selbst schaffen.

Naja, so war es auch kein Wunder, dass er seine Liste bereits am Donenrstagnachmittag systematisch runtergearbeitet hat! Ich glaube, so perfekt wie seine, war von den drei Taschen keine gepackt. Er hat nichts weggelassen, sogar den Labello, der auf der Liste stand (?) hat er sich von mir geben lassen ... er der in seinem ganzen Leben noch nie einen Labello benutzt hatte!!! Eigentlich war es eine Freude ihm dabei zuzusehn, mit einem kleinen wehmütigen Auge, weil die beiden größeren Brüder am Freitagmorgen nicht in der Lage waren, ihre Siebensachen zu packen und mein Bester und ich am Freitagabend - nach dem Kindergeburtstag - mal wieder aktiv werden mussten, um den Herrschaften das Benötigte zukommen zu lassen. Wenn zwei Teenager nicht in der Lage sind, sich Unterhosen zu organisieren, und ihr kleinerer neunjähriger Bruder seine Sachen tipptopp erledigt hat, dann gibt mir das zu Denken!!!

Dabei fällt mir wieder auf, wie erstaunlich das Ganze doch ist! Ist es nicht eine wundersame Sache? Fünf Söhne, zwei Eltern - die bei jedem der Fünfen die gleichen Eltern waren - und alle fünf Söhne verschieden??? Jeder einzigartig und anders? Das ist Schöpfungsgeheimnis würde ich mal so lapidar sagen. :)

Nachdem wir also den Kindergeburtstag überstanden hatten - ein dreifach Lob auf meinen Besten, der sich der Horde angenommen und mit ihnen zum Fußballspielen gegangen ist - wir die Taschen gepackt hatten, mussten wir dann nur noch am Samstag früh raus, damit die Herrschaften auch pünktlich ins Camp kamen.

Als nächstes musste ich meinen Großen gestern antreiben, seine Tasche zu packen und sich um verschiedene Dinge zu kümmern, für die er verantwortlich ist. Mein Großer 16jähriger, der mich schon um mehr als einen Kopf überragt ist ein wunderbarer junger Mann, hilfsbereit, entgegenkommend, freundlich, belesen, schlau ... aber er ist auch ein Träumer! Schon von Anfang an konnte er sich in seine Phantasiewelten zurückziehen, Lesen ist seine Leidenschaft. Und sobald er die Nase in einem Buch hat ... weg ist er, nicht mehr ansprechbar. Ein bisschen ein schussliger Professor, sein Äußeres unterstreicht das auch noch, behaupten die Kollegen aus seiner Klasse.




Heute früh haben mein Jüngster und ich ihn zum Bahnhof gebracht, er fährt zur Oma. Sein Cousin, mit dem er sich sehr gut versteht, ist auch schon dort und die beiden freuen sich auf ein paar gemeinsame Tage ohne Eltern!

Ich fahre ihn also zum Bahnhof und steige mit ihm und dem Jüngsten aus. "Gehst Du jetzt mit hoch zum Bahnsteig?" Ähm, doch das hatte ich eigentlich vor, wenn ich ihn schon alleine in die große weite Welt fahren lasse, dann will ich doch wenigsten sehen, dass er den Zug erwischt, oder?

Wir hatten dann noch eine Viertelstunde, bis der Zubringerzug einfuhr. Mein Großer fragte nochmal so vorsichtig nach, ob ich denn wirklich noch so lange warten wolle. Nachtigall ick hör Dir trappsen ... aber da kannte ich keine Gnade heute morgen, nee, nee. "Nein mein lieber Schatz, wir beide warten GERNE hier mit Dir!"

Wir haben uns dann in den Unterstand gesetzt und recht schnell ging ihm das Gesprächsthema aus. Ich überlegte, ob ich vielleicht doch schon gehen solle, da es ihm augenscheinlich lieber wäre. Aus irgendeiner "lustigen" Laune heraus, habe ich dann meinen Spruch gebracht, den ich immer bringe, wenn ich mit dem Jüngsten beim Augenarzt im Behandlungsraum noch länger warten muss und es ihm langweilig wird: "Ich sehe was, was Du nicht siehst ... und das ist blau!" Ich wollte schon lachen, den Kleinen an der Hand nehmen und meinen Großen endlich in Ruhe lassen, als von ihm plötzlich kam: "Hier der Rahmen vom Wartehäuschen?" :D Guck mal an! Wir haben es dann tatsächlich "gespielt" bis der Zug kam und waren beide erstaunt, wie schnell die Zeit umgegangen ist!!! Am liebsten hätte ich ihn vor allen Leuten abgeknutscht, aber ich kenne meine Grenzen! :)

Danach brachte ich meinen Jüngsten in den Kindergarten und jetzt fühle ich mich, wie soll ich sagen, etwas "verwaist"!

Irgendwie macht das echt was mit mir. Ich fühle mich komisch und meiner Aufgabe beraubt. Ich war schon immer eine Mutter, die die Ferien bevorzugt. Ich konnte immer nur schwer verstehen, wenn andere Mütter sagten, sie seien froh, wenn die Kinder wieder in die Schule gehen würden. Ich habe mein Völkchen gerne um mich und finde es eigenartig, ohne sie zu sein, vor allem hier zu Hause, wo alles nach ihrer Gegenwart schreit. Sie ihre Spuren hinterlassen haben!

Wenn mein Bester und ich uns eine Auszeit genommen hatten, mal eine Woche ohne Kinder wohin zu verreisen, war das nie ein Problem für mich. Wir nutzten und genossen die Zeit dann auch zu Zweit. Aber jetzt hier alleine daheim ... mittags nur für mich und den Kleinen zu kochen! Wie soll das denn gehen? Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal für zwei Leute gekocht hätte... Naja mit ein bisschen Nachdenken würde es mir schon wieder einfallen, aber es klingt dramatischer! *gggg*

Aber im Ernst, mir fehlt etwas, wenn die Kinder nicht da sind. Und irgendwie gibt mir das eine Ahnung auf kommende Zeiten. Allzuweit dürften die nicht mehr fern sein, immerhin ist der Große 16. Die meiste Zeit seines Lebens, die er bei uns gelebt hat, dürfte schon hinter uns liegen. Kann ich sie loslassen, wenn es dann soweit ist?

Als wir in den Herbstferien zu meiner Mutter gefahren sind, hatte unser Großer noch einen Schultermin am Wochenende und kam dann erst mit dem Zug nach. Das erstemal, dass wir ohne ihn in gemeinsame Ferien gestartet sind. Als ich im Auto so vor mich hin bruddelte, dass es so komisch ohne den Großen wäre und dass er mir schon fehlen würde. Meinte mein Zweiter sehr weise und sehr lockerflockig: "Was meinst Du, wie es Dir erstmal geht, wenn der Jüngste aus dem Haus geht!" Ohohohohohooooo ... darüber denke ich jetzt mal lieber noch nicht nach! Zumal gerade er mir mit sechs Jahren schon ein Versprechen gab: "Du, Mama, ich will IMMER bei Dir wohnen bleiben!" Mein Mutterherz machte einen gerührten Satz und bewegt antwortete ich: "Ach Schatz, Du darfst immer hier wohnen bleiben, aber warten wir doch erstmal ab, ob Du das noch willst, wenn Du groß bist!" Worauf er mir mit selbstsicherer Stimme antwortete: "Nee, nee, weißt Du, ich wäre ja schön blöd, wenn ich später mal Miete oder ein Haus abzahlen müsste, wenn ich doch hier umsonst wohnen kann!!!" Tja, ein sehr finanzbewußtes Kind, das zeigt sich auch jetzt immer wieder. Er ist unser kleiner "Sparfuchs".



Tja, jetzt kriege ich also erstmal einen kleinen Vorgeschack darauf, wie es ist, wenn die Familie wieder kleiner wird. Die letzten Jahre waren von Wachstum geprägt, macht mir irgendwie auch ein kleines bisschen ein flaues Gefühl, dass wir die Spitze des Berges doch schon eine ganze Weile überwunden haben.

Schade eigentlich, dass gerade diese Phase, in der die Kinder nach und nach kommen, diese jungen Jahre des Wachsens und des Elternwerdens- und sein, so schnell an einem vorüberschwirren, dass wir manchmal kaum mehr in der Lage sind, sie wahrzunehmen, die Jahre, und immer hoffen und warten auf die "ruhigen" Jahre. Damit entgeht uns sovieles, ständig mit dem Blick nach "vorne". Ok, es heißt ja immer, man muss nach vorne schauen und nicht zurück. Aber ich glaube, da liegt auch eine Gefahr drin, vor lauter nach vorne zu schauen, vergißt man im Hier und Jetzt zu leben.

Manchmal ist das Hier und Jetzt schwer auszuhalten ohne den Blick nach vorne, und manchmal brauchen wir den Blick zurück, um das Gute zu erkennen. Aber darüber darf man doch nicht vergessen, bewußt jetzt zu leben und das Jetzt zu genießen.

In Matthäus 6, 34 sagt Jesus:

"Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat."

Klar, das bezog sich vor allem auf die weltlichen Sorgen, um Nahrung, Kleidung etc. Aber ich glaube auch, dass Jesus einen Ausblick geben wollte. Wir wissen, dass wir in der Ewigkeit mit Jesus leben werden, Er bereitet uns, die wir Ihn lieben, eine Wohnung vor. Unsere Ewigkeit ist also schon gesichert. Und aus diesem tiefen Wissen und Glauben heraus, unsere Zukunft ist klar und bereitet, brauchen wir uns keine Gedanken darüber zu machen. Wir dürfen getrost jeden Tag nehmen, wie er kommt und versuchen, das Beste aus diesem einen Tag zu machen.

Da fällt mir ein Zitat ein, welches ich in den letzten Tagen gelesen hatte. Das fand ich auch recht eindrücklich:

"Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin. Nur für heute werde ich nicht danach streben, die anderen zu kritisieren oder zu verbessern - nur mich selbst. Ich will mich nicht entmutigen lassen durch den Gedanken, ich müsste dies alles mein ganzes Leben lang durchhalten. Heute ist es mir gegeben, das Gute während zwölf Stunden zu wirken."

Johannes XXIII


Also nehme ich mir vor, heute Gutes zu tun an den Menschen, die mir Gott heute anvertraut hat und über den Weg schickt. Auch wenn es zuerstmal "nur" ein kleines Menschlein ist, das mich heute braucht. Meine vier Großen habe ich Gott anvertraut, damit sie Gutes tun und ihnen von anderen Gutes getan wird.

Soviel mal zum Ferienanfang!

Seid gesegnet im Heute-Leben-und-Gutes-Tun! Ich hab Euch lieb und Jesus auch!

Eure IRMy